Seide färben
Seide mit Textilfarben, Naturfarben oder Pflanzenfarben färben. Hier erfahren Sie, was es dabei zu beachten gibt und finden wichtige Tipps.
Seide lässt sich als Naturfaser relativ gut färben. Doch wer daran denkt sein Brautkleid einzufärben, sollte bedenken, dass diese nicht vollständig aus Seide gefertigt werden. Da alles, was nicht aus Seide ist, entweder gar keine oder nur schlecht Farbe annimmt, müssen Sie mit Farbunterschieden rechnen.
Das weiteres Problem ergibt sich beim Färben von Wildseide, die stark an Glanz verliert. Wer ein Kleid oder eine Bluse aus Seide farblich umgestalten möchte, trifft auf die gleichen Schwierigkeiten, wie beim Brautkleid. Und was Sie ebenfalls beachten sollten: Seide muss heiß gefärbt werden, die Kleidung läuft eventuell ein.
Seide färben: Anleitung
Da Seide zwar eine Naturfaser ist, aber tierischen Ursprungs, können Sie zum Färben nicht die gleichen Farben verwenden, wie für Baumwolle, Viskose oder Leinen. Achten Sie beim Kauf der Textilfarben darauf, dass der Gebrauch für Seide unbedingt mit auf der Packung vermerkt ist.
Anleitung zum Seide färben in der Waschmaschine mit "Simplicol expert":
- Wiegen Sie die Textilien in trockenem Zustand.
- Mit einem Päckchen Simplicol expert können Sie 300 Gramm Seidenwäsche einfärben. Wiegt Ihre Kleidung mehr, benötigen Sie eine weitere Packung.
- Halten Sie die einzufärbenden Textilien unter den Wasserhahn und legen Sie sie nass in die Trommel Ihrer Waschmaschine.
- Schneiden Sie den Beutel Simplicol auf und stellen Sie ihn auf die Seidenwäsche.
- Damit die neue Farbe länger hält, gießen Sie die entsprechende Menge Simplicol Farbfixierer ins Weichspülerfach. Der Fixierer muss extra zugekauft werden, ist nicht im Päckchen enthalten.
- Schließen Sie nun die Türe Ihrer Waschmaschine und stellen Sie ein Waschprogramm für pflegeleichte Wäsche ohne Vorwäsche ein. Die Waschtemperatur muss 60 Grad betragen. Wenn Ihre Maschine eine Wasser-plus-Taste besitzt, drücken Sie sie ein. Den Schleudergang schalten Sie aus. Ist das nicht möglich, reduzieren Sie die Umdrehungen.
- Drücken Sie auf Start und lassen Sie die Maschine circa fünf Minuten laufen.
- Dann geben Sie in das Waschpulverfach 750 Milliliter Essig hinzu.
- Lassen Sie das Waschprogramm bis zum Ende durchlaufen.
- Anschließend öffnen Sie die Maschine, entnehmen den leeren Farbbeutel und schließen die Türe wieder.
- Geben Sie nun etwas Feinwaschmittel ins Waschpulverfach der Waschmaschine und starten Sie erneut. Sie sollten jetzt zum Nachwaschen die Waschtemperatur wählen, die vom Hersteller auf dem Etikett der Textilien angegeben ist.
- Wenn auch dieser Waschvorgang bis zum Ende durchgelaufen ist, nehmen Sie die gefärbte Seide aus der Waschmaschine und hängen sie auf die Wäscheleine zum Trocknen.
Seide mit Naturfarben färben
Auch Textilfarbe enthält Chemikalien, die sich vermeiden lassen, wenn Sie zum Färben der Seide Naturfarben verwenden. Diese weisen den Nachteil auf, dass Sie keine so intensiven und exakten Ergebnisse erzielen können, wie mit Textilfarben.
Der Vorteil von Naturfarben ist, dass das Ergebnis immer eine kleine Überraschung darstellt. Um mit Naturfarben Seide zu färben benötigen Sie eine Packung Naturfarbe (z.B. von der Marke Weja), einen großen Topf, einen großen Kochlöffel oder Holzstab, eine Waage und ein Paar Gummihandschuhe.
So wird’s gemacht:
- Wiegen Sie die Seidentextilien in trockenem Zustand. Sie benötigen für 100 Gramm Seidenstoff ein 50 Gramm Weja-Färbe-Set.
- Öffnen Sie das Päckchen und entnehmen Sie die einzelnen Beutel.
- Legen Sie die Seidenwäsche in den Topf und legen Sie den Beutel mit der Nummer eins, ohne ihn zu öffnen, darauf.
- Gießen Sie 7,5 Liter kaltes Wasser dazu und stellen Sie den Topf auf den Herd.
- Erwärmen Sie das Wasser langsam auf circa 80 Grad und halten Sie diese Temperatur eine Stunde lang. Dabei rühren Sie immer wieder um, dass sich die Farbe gleichmäßig verteilen kann.
- Nach 60 Minuten lassen Sie die Flüssigkeit abkühlen.
- Anschließend nehmen Sie die Seide aus dem Topf und spülen sie mit Wasser aus.
- Entleeren Sie den Topf und befüllen Sie ihn erneut mit 7,5 Litern kaltem Wasser.
- Legen Sie den ausgespülten Seidenstoff wieder in den Topf und geben Sie den Beutel mit der nächsten Nummer, ebenfalls ohne ihn zu öffnen, dazu.
- Nun verfahren Sie wieder, wie zuvor: Sie erwärmen den Topf auf circa 80 Grad, halten die Temperatur unter Rühren eine Stunde lang und lassen anschließend die Flüssigkeit abkühlen.
- Dann entnehmen Sie die Seidenwäsche aus dem Topf und spülen sie aus.
- Wenn Sie alle Beutel der Reihenfolge nach auf diese Weise verbraucht haben, ist der Färbevorgang abgeschlossen. Nun waschen Sie die Seidenwäsche mit einem Feinwaschmittel bei höchstens 40 Grad in der Maschine nach.
Seide mit Pflanzenfarben färben
Wenn Sie Seide mit den grünen Walnussschalen färben, erhalten Sie einen Braunton. Je nach Menge der Nüsse, des Wassers und der Einwirkungszeit wird das Ergebnis hell- oder dunkelbraun ausfallen. Da Walnussschalen viele Gerbstoffe besitzen, muss die Seide nicht gesondert vorbereitet werden.
Zum Heißfärben sind ungefähr doppelt so viele Walnussschalen, wie Seide notwendig. Das wären bei 300 Gramm Seidenwäsche 600 Gramm grüne Walnussschalen.
Anleitung zum Heißfärben mit Walnussschalen:
- Setzen Sie zunächst das Farbbad an. Dazu geben Sie die notwendige Menge Walnussschalen in einen Topf und übergießen sie mit kaltem Wasser.
- Lassen Sie den Topf 24 Stunden stehen, damit die Farbe ins Wasser übergeht.
- Nach einem Tag gießen Sie das braune Pflanzenfarben-Wasser durch ein grobes Sieb, in dem die Nussschalen hängen bleiben.
- Füllen Sie den Färbesud wieder zurück in den Topf und erhitzen Sie ihn langsam.
- Ist der Sud lauwarm, können Sie den Seidenstoff einlegen und untertauchen.
- Erhitzen Sie den Topf weiter, bis er eine Temperatur von 80 Grad erreicht hat.
- Diese Temperatur halten Sie eine Stunde lang. Während der Stunde des Färbens sollten Sie mit einem Holzstab oder einem alten Kochlöffel die Seide im Topf in Bewegung halten, damit sich die Farbe gleichmäßig im Stoff verteilen kann.
- Anschließend lassen Sie die Flüssigkeit langsam abkühlen.
- Dann entnehmen Sie die Seidenwäsche dem Färbebad und waschen Sie mit einem leichten Feinwaschmittel aus.
Tipps: Seide färben
Heißes Wasser: Wenn Sie beim Färben von Seide mit Pflanzenfarben den Färbesud mit heißem Wasser ansetzen, löst sich die Farbe besser aus den Pflanzen, als mit kaltem Wasser. Bei einigen Pflanzen empfiehlt es sich, sie in einer Mischung aus Wasser und Alaun zu kochen.
Pflanzenfarben: Folgende Pflanzen eignen sich zum Färben von Seide:
- Gelb: Kurkuma, Zwiebelschalen
- Rot: Rote Bete Saft, Geranienblüten
- Blau: Färberwaid, schwarze Holunderbeeren
- Grün: Brennnessel, Schwertlilienblüten
Heißfärben: Auch Seidenstoffe, die Sie laut Herstellerhinweis nur mit 30 oder 40 Grad waschen dürfen, können Sie heiß färben. Es schadet dem Stoff nicht. Handelt es sich um bereits fertig genähte Kleidungsstücke aus Seide, müssen Sie allerdings damit rechnen, dass die Seide um circa fünf Prozent einläuft.
Färben im Topf: Seide, die laut Herstelleretikett nur mit der Hand gewaschen werden darf, wird immer im Topf gefärbt. Dabei achten Sie darauf, die Temperatur nur langsam zu erhöhen. Beim Beenden des Färbens wird der empfindliche Stoff nicht sofort aus dem Sud genommen, sondern kühlt langsam ab.
Weitere Haushaltstipps lesen: